Sonntag, 20. Oktober 2013

Essen



Mein neues Lieblingsessen sind „Pelmeņi“ (eine russische Variante von Tortellini) mit Petersilie-Sauerrahm-Dip. Pelmeņi gibt es hier tiefgefrorenen in allen möglichen Varianten zu kaufen, sind schnell gemacht und einfach lecker. Oft nehmen wir uns auch viel Zeit fürs Kochen und ich würde sagen wir sind da sehr kreativ. Meistens sind wir auf unsere „Werke“ so stolz, dass wir ständig unser Essen fotografieren und ich angefangen habe, aufzuschreiben, was wir bisher gekocht haben. Natürlich haben wir auch mal einen Nudeln-mit-Pesto-Tag, aber es gab auch schon Apfelküchle, Schnitzel, Tortilla, Spaghetti Carbonara, Topfenknödel, Gemüse-Pfannen in allen erdenklichen Varianten und vieles mehr...

Da ich, was das Essen angeht, sehr gerne Neues teste, macht es mir total viel Spaß, mich durch die lettische Küche zu probieren. Und die ist echt lecker. Da gibt es zum Beispiel „Pirāgi“ - ein Hefe-Gebäck, das unter anderem mit Speck, Käse, Kartoffeln oder Fisch gefüllt ist. Oder „Pankukas“ - Mit Apfelmus oder Käse gefüllte Pfannkuchen. Und ganz viel mit Kartoffeln, Sauerkraut, Pilzen und und und... Meistens brauche ich ewig zum einkaufen, da ich mir alles anschaue, was es bei uns nicht zu kaufen gibt, aber gut schmecken könnte. Würde ich nur übers Essen schreiben, könnte ich vermutlich einen zweiten Blog füllen...

Was machen wir noch außer kochen? Genau, Backen! Bisher haben wir Müsliriegel und Brot nach dem Rezept vom Profi (also vom Papa) gemacht. Und letzten Donnerstag habe ich für Susi einen Geburtstagskuchen gebacken. Etwas erschwert werden unsere Koch- und Back-Experimente dadurch, dass unsere Küche einfach viel zu klein ist und wir keine Waage, keinen Mixer, keine Backform usw. haben. Aber man wird immer kreativer darin, mit dem, was da ist, zurecht zu kommen. Und bisher hat es immer gut geschmeckt. 






 

Sigulda


Kleiner Geheimtipp: Im Herbst unbedingt einen Ausflug nach Sigulda machen! Nachdem uns das mindestens fünf Letten erzählt hatten, machten wir uns vorletzten Samstag auf den Weg in die zwei Stunden entfernte Kleinstadt. Zusammen mit Emily, einer jungen Lehrerin, ihrer Schwester und zwei Freundinnen fuhren wir mit dem Zug von Riga nach Sigulda. Da es glücklicherweise ein sehr sonniger, warmer Tag war, hatte diese Idee gefühlt halb Lettland. Froh, den voll besetzten Zug endlich verlassen zu können, spazierten wir durch den Ort zu einer Seilbahn, die über das Gauja-Tal fährt. Da, wie gesagt, halb Lettland auch damit fahren wollte, beschlossen wir, das Tal erst mal zu Fuß zu durchqueren. Der Gauja-Nationalpark ist wirklich sehenswert. Die Gauja ist der längste Fluss Lettlands und umgeben von sehr viel, sehr schöner Natur. 


 
Unser nächstes Ziel war die Gutmann-Höhle, ein Sandstein-Gebilde, in das die Menschen schon seit mehreren Jahrhunderten Namen und Zeichnungen ritzen. 


Von dort aus ging es weiter zur eigentlichen Sehenswürdigkeit, der Burg von Turaida. Von der Ruine ist nur noch der Bergfried begehbar, der einen wunderschönen Blick über den Nationalpark bietet. 



Im Burghof gab es total leckere Pfannkuchen mit Apfelmus zu kaufen und wir quetschten Emily über typisch lettisches Essen aus. Wir stellten fest, dass so ziemlich alles, was für uns bisher lettisch war, eigentlich aus Russland, Polen oder Deutschland kommt. Aber wir geben die Suche nach DEM typischen lettischen Essen nicht auf.
Nachdem wir uns den Skulpturenpark um die Burg angeschaut hatten, wanderten wir (ja, es war ein sehr langer Weg...) zur Seilbahn und fuhren mit ihr zurück ins Zentrum von Sigulda und später mit dem Zug zurück nach Riga. Mit schmerzenden Beinen aber sehr zufrieden ließen wir den Tag bei Hesburger (der lettischen Version von McDonald's) ausklingen.
Ein Wahrzeichen der Stadt Sigulda sind Wanderstöcke. Es gibt den Spruch, man wird bei einem Besuch so viel laufen, dass man den Stock gut gebrauchen kann. Fürs nächste Mal weiß ich jetzt also Bescheid.