Sonntag, 6. Oktober 2013

Skolotāju Diena – Lehrertag


Am 5. Oktober war Welt-Lehrertag, und der wird in der Vaivaru Pamatskola groß gefeiert. Am Donnerstag wurde deshalb die Schule einmal auf den Kopf gestellt: Die Lehrer wurden von Schülern unterrichtet und die Schüler machten, wozu sie Lust hatten. Auch wir waren mitten im Geschehen und durften einmal „unterrichten“. Wir haben mit den drei Schülern der „Metras“-Klasse gebastelt, während die Lehrer unter der Aufsicht von zwei Schülern Chinesisch lernen und ein Lied über Gemüse singen durften. Die jüngeren Klassen spielten mit älteren oder ehemaligen Schülern Spiele, tanzten und machten alles Mögliche, außer eben Unterricht.
Später gab es dann ein Konzert, bei dem Lehrer, Schüler und Eltern etwas vorspielten oder -sangen, Schüler kleine Parodien von Lehrern vorführten und ein selbst gedrehter Film über den Schulalltag gezeigt wurde. Schon zwei Wochen zuvor bat uns Inese, doch auch etwas für das Konzert vorzubereiten und hatte die brillante Idee, dass wir doch ein lettisches Gedicht vortragen könnten. Susi und ich lernten also das in Lettland sehr bekannte Gedicht „Das Buch“ auswendig und Inese gab uns Tipps zu Aussprache, Mimik etc. Die Aufführung war ein voller Erfolg und das Publikum begeistert. Außerdem konnte ich mir vor ein paar Tagen von Inta, der Lehrerin der ersten Klasse, eine – zwar alte und verstaubte, aber funktionierende – Klarinette ausleihen. Eigentlich überlegte ich ein typisch deutsches Lied vorspielen, aber zufällig erfuhr ich von Irena, der Musiklehrerin, dass sie mit ein paar Schülerinnen und Schülern ein Lied vorsingen wollte. Eva, eine andere Lehrerin, spielte dazu Bratsche und ich durfte mich netterweise ganz spontan anschließen. Das Lied mit dem Namen „Unser Lehrer“ kam dann auch echt gut an.
Eines wurde an diesem Tag natürlich wieder reichlich verschenkt: Blumen! Die Schüler brachten ihren Lieblingslehrern kleine Sträuße mit und auch Inese's Büro war wieder überfüllt davon. Sogar am nächsten Tag kamen noch Eltern und ehemalige Schüler vorbei und brachten Blumen und sogar eine Torte (!) mit. Lehrertag eben...

Als wir mittags heim kamen, gab es leider noch eine unschöne Überraschung: mein halbes Zimmer stand unter Wasser, weil das Rohr der Heizung ein Leck hatte. Alles in allem hatte ich aber Glück, da außer ein paar Taschen alle meine Sachen trocken geblieben sind und die Klempner das Wasser sehr schnell abstellen konnten. Den Rest des Tages waren wir dann damit beschäftigt, das braun-grüne Wasser aus meinem Zimmer zu bekommen und die Schäden so gut es ging zu beseitigen. Mittlerweile wird mein Zimmer von zwei Heizern getrocknet und bald kann ich auch wieder dort schlafen. Wann in unserer Wohnung aber endlich geheizt wird, wissen wir leider leider nicht.