Montag, 27. Januar 2014

Litauen – Vilnius

Freitag Morgen, Sonnenschein, minus 15 Grad – Susi und Judith machen sich auf den Weg zur Städtereise nach Vilnius! Trotz eisiger Kälte stiegen wir, mit genau einem anderen Passagier zusammen, in den kleinen Reisebus. Vier Stunden später wurden wir am Busbahnhof in der Hauptstadt Litauens schon von unseren beiden Gastgeberinnen Karolina und Laura erwartet. Wir haben nämlich endlich „Couch Surfing“ ausprobiert. Für alle, die es nicht kennen: Auf der Internet-Seite „Couch-Surfing.org“ erstellt man ein Profil über sich und seine Couch und bietet diese kostenlos zum übernachten an. Umgekehrt kann man dann auf den Sofas anderer auf der ganzen Welt übernachten. Der Vorteil: man spart das Geld für ein Hotel oder Hostel – Der Nachteil: man weiß eben nie so genau, wer und was einen erwartet. Alles in allem würde ich sagen, dass wir echt Glück hatten. Die beiden Mädels haben uns viele Tipps gegeben, was man sich anschauen kann, uns viel über Litauen erzählt, uns mit Tee, Kaffee und Frühstück versorgt... Ihre Wohnung lag super praktisch mitten im Zentrum, leider war es aber ein eher renovierungsbedürftiger Altbau, und deswegen ziemlich kalt. Wir waren froh, dass wir praktisch nur zum Schlafen da waren.
Deswegen ging es dann auch gleich auf in die Stadt. Wir schauten uns die Altstadt mit der sehr schönen Universität an, und erklommen einen Berg mit Burgruinen, von dem aus man einen fantastischen Blick über Vilnius hat. Dann flüchteten wir aber schnell wieder in ein warmes Café und später in die Lieblings-Bar von Karolina und Laura. 






 
Am Samstag waren wir dann im „Museum der Genozidopfer“. Klingt erst mal düster, ist es auch. Das Museum in einem ehemaligen KGB-Gebäude hat aber eine wirklich interessante Ausstellung zur Geschichte Litauens während den Weltkriegen und später in der Sowjetunion. Und im Keller kann man das ehemalige Gefängnis mit Exekutions-Raum anschauen. Da läuft einem wirklich ein kalter Schauer über den Rücken (der nichts mit den frostigen Temperaturen zu tun hat!). 


Danach waren wir zum Mittagessen in einem anderen Stadtteil, der fast so etwas wie eine kleine Skyline hat. In der Wintersonne sah das natürlich toll aus. 



 
Abends haben wir uns dann ein bisschen Kultur gegönnt und waren in der Oper in „Othello“. Die Vorstellung war wirklich toll und die Tickets haben gerade mal 2 Euro 60 gekostet. Insgesamt sind die Preise in Vilnius angenehm günstig. Nur das Umrechnen von Litas in Euro ist etwas nervig – Für einen Euro bekommt man 3,50 Litas.
Sonntags haben wir erst mal ausgeschlafen und danach einen kleinen Ausflug in den Stadtteil „Užupis“ gemacht. Dort leben viele Künstler, die ihre eigene Republik gegründet haben. Die Verfassung ist auf einer Hauswand in allen möglichen Sprachen zu lesen. Natürlich ist das ganze nicht ganz ernst gemeint, was man an Gesetzen wie „jeder hat das Recht faul zu sein“ oder „jeder hat das Recht eine Katze zu versorgen“ sehen kann. Offizieller Feiertag ist der erste April, an dem es eine eigene Währung und Wahlen des Parlaments gibt. Leider war nicht sehr viel los, als wir dort waren. Und am Nachmittag ging es auch schon wieder Richtung Lettland.




Dienstag, 21. Januar 2014

Der Winter ist da!


Ich dachte schon, der Winter hätte uns dieses Jahr übersehen, aber jetzt ist es doch noch richtig eisig geworden. Wir haben hier gerade knackige -15 Grad, aber dafür viel Sonne – und das Meer gefriert! Darauf habe ich mich schon lange gefreut, weil ich so was noch nie gesehen habe. Und es sieht wunderschön aus. Als ob die Wellen in der Bewegung gefroren wären. Zuerst habe ich mich gar nicht auf das Eis getraut, aber heute bin ich gut 100m weit raus gelaufen. Manche spielen sogar Hockey auf dem Eis, obwohl es weniger eine Eisfläche ist. Eher eine Eislandschaft mit Schneehügeln und eben diesen bizarren Wellenformen. 




 

Die Weihnachtsferien


Während die anderen Freiwilligen über die Feiertage zu ihren Familien geflogen sind, bin ich im schönen Lettland geblieben und habe die Ferien hier mit Philip verbracht. Weihnachten haben wir mit allem, was so dazu gehört, gebührend gefeiert: Deko in der ganzen Wohnung, selbst-gefällter Christbaum (ja, in Lettland darf man das!), Festessen, weihnachtliche Musik, Bescherung...




Estland – Tallinn

Nachdem wir uns in Jurmala ein paar schöne Tage gemacht hatten, haben wir beschlossen, Silvester in Tallinn zu verbringen. Mit dem Bus ging es günstig und komfortabel am 30.12. in die Hauptstadt Estlands. Am Anreisetag checkten wir zuerst in unser Hotel ein, und besichtigten danach die wunderschöne Altstadt, die sehr mittelalterlich geprägt ist: Stadttore, ein Festungsberg, uralte Häuser und eine Burg. Alles sehr sehenswert! 


An Silvester war das Wetter leider nicht ganz so gut, weshalb wir beschlossen, den Tag im „Seaplane Harbour Museum“ zu verbringen. Das Museum befindet sich bei einem still gelegten Teil des Hafens in einem riesigem Hangar. Früher wurden dort Wasserflugzeuge und Schiffe gebaut, heute ist es ein modernes Museum mit einer super Ausstellung. Während Philip ganz begeistert von den Schiffen war, fand ich die Sonder-Ausstellung zur Titanic am besten. 
 

Abends haben wir uns dann ein Essen in der „Olden Hanse“ gegönnt. In diesem Restaurant fühlt man sich wie ins Mittelalter zurück versetzt! Nur Kerzenlicht, Minnegesang-Musik, Kräuter- und Zimt-Bier aus Keramik-Krügen – und das Essen war super lecker! Es gab Entenbrust und Wildschwein-Ragout mit ganz vielen außergewöhnlichen Beilagen. Und als Nachtisch – obwohl wir beide schon kurz vor dem Platzen waren – kleine Apfeltaschen mit Mandelmilch. 


  
Das Feuerwerk genossen wir dann von einem zentralen Platz aus, auf dem die offizielle Neujahrs-Feier stattfand. Nach einem kleinen Ausflug ins Nachtleben Tallinns ging es dann zurück ins Hotel, wo auch eine Party für die Gäste stattfand. Den nächsten Tag starteten wir spät mit einem ausgiebigen Frühstück und schauten uns anschließend den Fährhafen an. Und dann ging es auch schon wieder nach Hause.

Noch mehr Besuch!

Als Philip abreiste, wechselte er sich am Flughafen direkt mit meiner Schwester Annika ab. So hatte ich gar keine Zeit, auch nur im Ansatz traurig zu sein. Sie war zwar nur übers Wochenende da, aber wir haben trotzdem das Beste draus gemacht. Wir waren am Meer und Sonntags haben wir einen richtigen Mädels-Tag in Riga verbracht: Sightseeing, Shopping, Kaffee trinken... Ich denke, es hat ihr ganz gut gefallen hier – zum Glück!
So, das waren meine Ferien.